Unser Handarbeitsgeschäft...

"Wir gehen zur Murmänna" oder so ähnlich, hieß es früher (bis in die 90-er Jahre hinein) bei jeder Generation, wenn es im Oberfränkischen Kronach und Umgebung um Handarbeiten ging.

Alles fing in der schönen Altstadt von Kronach an..., am 09.02.1938 eröffnete Frau Anni Murmann in der Lucas-Cranach Str. 107b (jetzt Hausnummer 13) das erste Handarbeitsgeschäft in Kronach. Gut ein Jahr bevor der 2.Weltkrieg begann. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie ihr Geschäft dann die schrecklichen Kriegsjahre überlebt hat, dass sie gut 18 Jahre lang geführt hat.

Die Gründerin war ein Jahr vor ihrem Tod mit dem Geschäft in die Untere Stadt an einen der drei Flüsse gezogen. 1955 siedelte sie in die Rosenau 24 (heute Hausnummer 10) um.

Nach ihrem Tod, verkaufte ihre Schwester Frau Weingärtner das Geschäft an Bines Großmutter Thea Bütterich. In den darauf folgenden 25 Jahren hatte das Handarbeiten bei uns seine Blütezeit, denn da ging man zur "Murmänna", wie schon zu Annis Zeiten. 

Damals mit vielen Angestellten, weil die Lust zum Handarbeiten bis ca. Mitte/Ende der 80-er gerne als Zeitvertreib und Seelenheil, Dekoarbeiten und Nützlichem... hoch im Kurs stand.

Es fuhren noch viele mit dem Zug und der Bahnhof war net weit. Man hatte aber auch mit Naturgewalten, wie Hochwasser zu kämpfen, da hinterm Haus die Haßlach fließt und es noch keinen Hochwasserschutz gab. Wasser stand im Laden und noch mehr hinter den Schaufenstern im Wolllager, da dieses etwas tiefer lag. Danach verlangten die Kundinnen "Hochwasserwolle".


1980 ging das Geschäft an Theas Tochter Elke... weil ihr Mann bei einer schweren Krankheit, die Pflege seiner Frau bedurfte.

Seit 1984 sind wir wieder im Herzen von Kronach, in der romantischen Oberen Stadt... wo vor 46 Jahren alles begonnen hatte... allerdings ca. 140 m weiter unten, am Melchior-Otto-Platz 5. Ein über 500 Jahre altes Fachwerkhaus (nun trägt es Schiefer...) musste innerhalb von ca. 3 Monaten in der untersten Etage von einem ehemaligen Stall (das Haus beherbergte früher eine Metzgerei, auch mal ein Süßwarengeschäft und Gummigeschäft), in ein ca. 100 qm großes Geschäft umgebaut werden.

Zwei Jahre später stieg Theas Enkelin Sabine als Lehrling in die Welt der Handarbeit dazu.

Trotz Schaufenster blieb es immer ein Hinterladen und wir gerieten wohl schon damals so langsam in manchen Köpfen in Vergessenheit?! So das wir kleiner wurden und im Haus zweimal umgezogen sind.

Aber... Totgeglaubte leben länger... und so findet man uns nach 38 Jahren noch immer neben der Ehrensäule am Melchior-Otto-Platz vor der katholischen Pfarrkirche, denn wir geben die Hoffnung nicht auf, dass Handarbeit wieder einmal zu seiner Blütezeit findet.

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