Auf den Nachttisch zu legen...

Solange es Frauen gibt, zu allen Zeiten, solange gibt es Handarbeiten,
vom ersten findlich ungelenken Streben mit Faden und mit Nadel bis zum Lebensende,
wo strickend noch die Altermutter regt die Hände.
Wenn du dies überdenkst, so kommt die Frage dir: Warum, aus welchem Grunde handarbeiten wir?
Anspannung und Entspannung, zwischen diesen beiden Polen Schwingt unser Dasein. 

Wenn auf schnellen Sohlen die Hausfrau morgens tätig im Verrichten der ungezählten wirtschaftlichen Pflichten,
so bringt der Nachmittag dem müden Fuße ein Stündlein wohlverdienter Muße,
das nur den schönen Dingen ist geweiht, kein Stopfen, Flicken am zerriss'nen Kleid, kein mühsam nützliches Erhalten,
Nein, edle Frauenhandarbeit,
um sich das Heim geschmacklich zu gestalten, um frei vom sachlich trocknem Zwecke
Schönes zu schaffen: Vorhang, Kissen, Decke...
Wie du energisch dich befreit von jeder Hast für diese Stunde, bringt sie dir belebte Rast,
Beschwingt, ermuntert und beruhigt dich.
Die Arbeit selbst trägt ihren Wert in sich, der Umgang mit dem Schönen: Seide, Wolle, Leinen, Tüll und Bast...
Und wie beglückt es dich, wenn Schönes du geschaffen hast!  

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